
Rezension „Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen“
Gerade beendet habe ich „Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen“ von Ava Reed. Erschienen ist dieses Buch 2019 im ueberreuter Verlag. Das Jugendbuch hat 320 Seiten, bei denen jedoch immer wieder ein handgeschriebener Tagebucheintrag dazwischen ist. Erzählt wird durch zwei Protagonisten, die von sich erzählen.
Es geht um Leni. Leni war glücklich und zufrieden, war dabei ihr Abi zu machen und hatte immer ihre beste Freundin Emma bei sich. Plötzlich kam ein Punkt an dem sich alles wendet. Leni bekommt Panikattacken und sie rutscht in eine Depression. Auf der Suche nach der alten Leni, geht sie zu vielen Ärzten und bekommt Antidepressiva verschrieben. Nichts scheint zu helfen. Dann kommt Leni in eine Klinik. Doch auch dort wird es nicht besser. Zumindest, bis sie Matti kennenlernt- einen Mitpatienten. Wie es weitergeht, wer Matti ist und ob Leni ihren Kampf gewinnt, müsst ihr selber lesen!
Leni lernt man am besten kennen. Trotzdem habe ich diese Barriere zwischen ihr und mir gespürt. Ich bin nicht wirklich warm geworden am Anfang. Nicht, weil ich sie verurteile, weil sie psychisch krank ist. Nein! Es war wohl eher meine eigene Erfahrung mit dem Thema. Zu wissen, dass man als außenstehender wenig für sie tun kann, bringt die Distanz, denn Leni lässt niemanden an sich ran, zieht einen Schutzkreis um sich. Trotzdem möchte man sie beschützen. Ich hab mich selber dabei erwischt, wie stolz ich manchmal war auf sie. Irgendwann kommt Matti hinzu. Matti erzählt in einigen Kapiteln von sich. Mit ihm war es ähnlich. Ich mochte ihn gegen Ende sehr, doch davor verstand ich ihn einfach nicht. Was nicht unbedingt schlecht ist.
Die Geschichte hat eine gute Idee. Es ist spannend und man liest es am liebsten auf einmal durch. Jedoch habe ich selbst Klinikerfahrung und kenne all diese Krankheitsbilder und in der Realität lassen sich Probleme nicht so einfach lösen. An manchen Stellen ist es unrealistisch. Ich will an dieser Stelle nicht spoilern. Andererseits finde ich hat Ava Reed sehr gut recherchiert. Lenis Krankheitsbild und ihre Gedanken sind so realistisch und leider gibt es sie wirklich.
Insgesamt eine große Leseempfehlung. Jedoch nichts, was man so nebenbei lesen kann. Das Buch kann durchaus triggern. Trotzdem bekommt man durch das Buch einen Einblick in ein totgeschwiegenes Thema und man versteht mehr. Von mir 4/5 Rosen. Viel Spaß beim Lesen!
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